Für die Errichtung des Brenner Basistunnels ist es erforderlich den Druckwasserstollen des Kraftwerkes Franzensfeste mit einem Sondierstollen in geringem Abstand zu unterfahren. Der Druckwasserstollen ist daher einer Beweissicherung zu unterziehen und während der Vortriebsarbeiten hinsichtlich Erschütterungen zu überwachen. Da die Lage des Stollens nur ungefähr bekannt ist, ist auch eine geodätischen Bestimmung der Stollenachse erforderlich.
Vorgängig zur eigentlichen Messung im Stollen wurde ein obertätiges Festpunktfeld und ein untertägiges Festpunktfeld im Fensterstollen zum Druckstollen zu errichtet, beide Netze zu messen und die Koordinaten der Festpunkte bestimmt. Im Februar 2007 wurde im Rahmen einer planmäßigen Kraftwerksabschaltung der Druckstollen entleer. In einem Zeitfenster von 72 Std. war einerseits die Stollenachse ausgehend vom Fensterstollen geodätisch zu bestimmen und im Bereich des Schieberschachtes an das obertätige Festpunktfeld anzuschließen. Die Beweissicherung des Stollens erfolgte auf einer Länge von 400 m im Kreuzungsbereich mit dem Sondierstollen mittels dibit Tunnelscanner. Erschwerend kam hinzu, dass zeitgleich im Kreuzungsbereich die Schwingungssensoren für die Erschütterungsmessungen installiert werden mußten.
Dem Auftraggeber wurde eine vollständige Dokumentation des Stollens mit einer Auflösung der Tunneloberfläche von 2 x 2mm geliefert. Mit der Software dibit TIS wurden alle Schadstellen erfasst und beschrieben.